Schnauze voll vom Job – Enttäuscht von der Industrie – Leere Werbeversprechen, ellenlange Zutatenlisten und in Snacks versteckter Zucker führten dazu, dass der Gang in den Supermarkt für die beiden Gründer Robert Kronekker und Philip Kahnis regelmäßig mit Resignation verbunden war. Besonders kritisch beäugten die Müslibäcker aus Kölle dabei die verschiedensten Müsliriegel-Angebote, die als gesunde Energiesnacks verkauft werden, jedoch im Grunde bloß getarnte Mogelpackungen für Aromen, billiges Füllmaterial und chemische Zusatzstoffe sind.
Die beiden Müsliriegeltester fühlten sich regelrecht von der Industrie verarscht, weshalb sie schließlich den Schluss zogen: „Das können wir besser machen!“ Sie schmissen ihre Jobs, schrieben einen Businessplan und entwickelten in Fleißarbeit den ersten zu 100 Prozent zusatzstofffreien Müsliriegel. Ihr Gedanke: den verstaubten Müsliriegelmarkt zu revolutionieren und jedem Konsumenten die Möglichkeit zu geben, sich kompromisslos gesund zu ernähren.
Croudfunding half bei Finanzierung
HAFERVOLL Müsliriegel sind eigentlich keine Müsliriegel, sondern Flapjacks. Es verwundert dabei nicht, dass keiner diesen Begriff kennt, denn ursprünglich stammen Flapjacks aus England. Dort werden seit Jahrhunderten die kleinen Energiepakete auf traditionelle Weise von Hand gebacken. Von den Engländern inspiriert, brachten Kronekker und Kahnis die besondere Produktionsweise nach Deutschland. In 317 Küchenversuchen feilte das junge Startup an der perfekten Rezeptur, während es sich eine Menge Shitstorm von der Industrie anhören musste: „Das ist nicht möglich, wie soll das halten, ohne Zucker wird das viel zu teuer“. Jenseits der Abwehrhaltung aus der Lebensmittelindustrie erfuhr das Duo aber auch enorme Unterstützung vonseiten ebenfalls enttäuschter Verbraucher. Das Zauberwort hieß „Crowdfunding“. Crowdfunding – oder wörtlich übersetzt: „Schwarmfinanzierung“ – bezeichnet den Zusammenschluss mehrerer Personen auf einer Plattform, um ein bestimmtes Projekt finanziell zu unterstützen. Nach 90 Tagen hatten Kronekker und Kahnis eine Summe von insgesamt 10.000€ gefunded, mit der sie ihre erste große Testproduktion verwirklichen konnten.
„Chemical Brothers“ Marktführer und Monopoly
„Wir wollen Müsliriegel backen“, so Robert Kronekker, Produktentwickler und Ernährungswissenschaftler. Daher wird jeder ihrer Flapjacks – im Gegensatz zu herkömmlichen Riegeln – nicht gepresst (extrudiert), sondern mit viel Liebe von Hand gebacken und geschnitten. Selbst eingefleischte Müslihasser lassen sich von den besonderen Röstaromen und der saftigen Konsistenz der Riegel überzeugen.
Ein Blick auf handelsübliche Müsliriegel zeigt: Zutatenlisten mit bis zu 40 Zutaten in unverständlichem Lebensmittelindustrie-Kauderwelsch machen nicht unbedingt Appetit auf mehr. Dazu kommt das wenig verlockende Kleingedruckte auf einigen Riegeln: „Kann bei übermäßigem Verzehr abführend wirken“. Hochglanzbilder von Nüssen, Kernen, Getreide und erntefrischen Früchten auf den Verpackungen der marktführenden Produkte gaukeln dem Verbraucher oftmals ohne Hemmungen gesunde Inhaltsstoffe vor, die so im Produkt kaum zu finden sind. „Wir wollten keinen Maltitsirup, keine Emulgatoren, Aromen und sonstigen Chemieschrott“, erklärt hingegen Philip Kahnis als erfahrener Vertriebler im Food-Sektor. Mit Stolz behaupten die beiden Riegelrevolutionäre, die kürzeste Zutatenliste zu bieten; bestes Beispiel etwa ihr „Flapjack Kakao-Haselnuss“. Zutaten: „Haferflocken, Sonnenblumenöl, Honig, Haselnüsse und Kakao mit echten Kakaobohnenstücken.“
Mittlerweile zählen mehrere regionale Partner zu den ersten Verkaufsstätten; eine bequeme Lieferung bietet auch der Onlineshop unter www.hafervoll.de an. Die meisten Snacks werden von Herstellern so entwickelt, dass der Blutzuckerspiegel kurz ansteigt und rasch wieder abfällt, wodurch schnell erneut ein Hungergefühl entsteht.
Ursächlich hierfür sind eindeutig die Unmengen an zugefügtem Zucker. Die beiden HAFERVOLL-Bäcker legen größten Wert auf Qualität und verwenden daher ausschließlich tatsächliche Sattmacher, wie z.B. Leinsamen, Mohn, Sesam und viele weitere Ballaststoffträger, für langanhaltende Energiereserven. Dass solch ein Riegel nicht nur als Snack am Morgen durchgeht, sondern auch im Büro zum leckeren Kaffee, als Spontanersatz für ein ausgefallenes Mittagessen und bei Sport und Outdoor-Trips genossen werden kann, liegt auf der Hand.
Die Flapjacks aus der jungen Kölner Riegel-Manufaktur kommen in bisher vier verschiedenen Geschmacksrichtungen daher – weitere Sorten sind bereits in Planung. Neuerdings wird auch ein schmuckes Holzdisplay für Bürogemeinschaften als Survivalpaket angeboten.
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