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LikeLife Streetwear
Fashion – Modelabel – Design – Köln

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Realismus vis les affaires – Lockere Leine beim Start-up unmöglich. – Von wegen Generation Maybe: Helene Justus und Stefanie Schreier sind Gründerinnen. Gemeinsam haben die beiden 26-jährigen Frauen aus Köln, die sich nun seit 15 Jahren kennen, das Modelabel Like Life ins Leben gerufen. Seit September 2013 arbeiten sie in ihrem Atelier im Belgischen Viertel und entwerfen neue Stücke – aktuell alles und immer mit dem Mode-Must-Have des Sommers: der Ananas.

Neben Shirts und Pullovern für Mann und Frau sind seit Kurzem auch aussagekräftige Poster und Kissen im Sortiment.

Vegane Farben, kaleidoskopische Muster und ausdrucksstarke Sprüche
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Seconds: Well done – you do more than exist lautet euer Logo. Hört sich an, als wärt ihr der Generation Maybe gerade noch einmal von der Schippe gesprungen. Erzählt mal, seit wann gibt es Like Life?

Helene: Richtig, ein „maybe“ wirst du in unserem Wortschatz selten finden (lacht). Mit dem Statement in unserem Logo möchten wir alle Menschen, die mit unserem Label in Kontakt kommen, loben. Denn wir wollen Veränderung schaffen, und jeder, der diese unterstützt, hat ein Lob verdient. Wir arbeiten an Like Life nun seit 2010.
Stefanie: Wir wussten schon sehr früh, dass wir zusammen selbstständig werden. „Little girls with dreams become women with vision.“ Helene zeigte mir damals ein bedrucktes Shirt, und so kam die Idee, ein Label zu gründen, ziemlich schnell ins Rollen. Tatsächlich haben wir uns damals in der Gartenhütte meiner Eltern verbarrikadiert und mit den ersten Designs losgelegt.

Seconds: Wie früh war euch klar, dass ihr aus dem Hobby einen Beruf machen wollt?

Helene: Es hat ungefähr ein Jahr gedauert, bis uns klar wurde, dass wir ernsthaftes Potential für die Gründung eines eigenen Unternehmens haben. Ich habe während der Anfangsphase von Like Life mein BWL Studium begonnen und das nötige unternehmerische Denken entwickelt.
Seconds: Eure Stücke haben einen hohen Wiedererkennungswert: auffällige Prints, Muster und Sprüche. Wie kamt ihr zum typischen Like Life Design?

Helene: Der Entwurf eines Like Life Designs ist ein ständiger Balanceakt. Unser eigener Anspruch ist es, extreme Prints zu kreieren oder humorvolle Statements, die jedoch nie plump wirken sollen.
Stefanie: Bei der neuen Kollektion war uns klar: ANANAS! Zu jedem Design gibt es auch eine Geschichte in der Entstehung und die, die uns am meisten bedeuten, werden oft zu Topsellern. Wir freuen uns, dass unsere Mode so gut ankommt. Auf Messen kann man das immer sehr gut beobachten – besonders bei unseren Statement-Shirts, wenn Leute schmunzeln oder herzlich lachen, wissen wir, dass wir was richtig gemacht haben.

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Foto©Maike BangerWir verlosen ZWEI Shirts von Like life bis zum 30.06. Schickt uns eine Mail an like@seconds.de zur Teilnahme

Stefanie: Jeder kann seine Hersteller frei wählen ,und wir haben uns bewusst für gute Qualität und nachhaltige Produkte entschieden. Die Kollektion ist gesplittet: zum einen die Statement Shirts, die vom Hersteller Continental Clothing stammen, aus hundert Prozent Biobaumwolle mit dem Fair Wear Label ausgezeichnet.Diese werden von der Druckerei Blakkmeadow mit veganer Farbe bedruckt. Die richtigen Partner zu finden war ein langer Prozess, da hat man auch viele negative Erfahrungen gemacht. Allerdings haben wir mit Blakkmeadow eine zuverlässige Druckerei gefunden.

Helene: Uns war bis zu diesem Zeitpunkt gar nicht klar, dass es Farben gibt, die nicht vegan sind. Das war dann der ausschlaggebende Punkt.

Stefanie: Genau – für uns wurde sogar eine eigene Farbe LikeLife01 angemischt (lacht). Bei der Zusammenarbeit haben wir viel über Farben und Stoffe gelernt und profitieren von ständig neuen Ideen für Druckverfahren von Blakkmeadow. Der andere Teil der Kollektion sind die Sweater und Shirts im All-Over-Print, die wir in Polen produzieren lassen. Der regelmäßige Kontakt ist uns sehr wichtig, deswegen treffen wir die Mitarbeiter zum Austausch oft auf Messen in Deutschland. Auch hier setzen wir auf Handarbeit. Mittlerweile ist es ein familiäres Verhältnis, und deswegen werden wir bei der Produktion das nächste Mal dabei sein.

Seconds: Die ganze Stadt ist gepflastert mit Plakaten zur Eröffnung von Primark. Ein Unternehmen, das mit Kampfpreisen und Billiglöhnen von sich reden macht. Wie steht ihr dazu? Lebt ihr bewusster durch Like Life?

Helene: Natürlich sollte man ein Unternehmen wie Primark mit seiner gesamten Philosophie verachten. Ich kann jedoch auch die Menschen verstehen, die dort einkaufen gehen. Es ist zu verlockend, sich so günstig modisch zu kleiden. Wir können uns beispielsweise auch nicht davon frei sprechen, jemals in einem Primark gewesen zu sein.

Stefanie: Wir haben durch Like Life definitiv ein bewussteres Gefühl für die gesamte Modeindustrie bekommen. Aber vor allem für die positiven Facetten, wie vegane Farben und Fairtrade Produkte.

Seconds: Und könnt ihr euch jeden Monat Gehalt auszahlen?

Helene: Das können wir, da wir durch unseren Businessplan einen Gründerkredit der KfW Bank erhalten haben. Da ist unser Gehalt natürlich kalkuliert. Existenzangst blockiert und deswegen sind wir froh, dass unser Plan so überzeugen konnte. Wir sind immer noch ganz baff, dass, seitdem unser Shop online ist, stetig verkauft wird. Das spornt uns sehr an und nimmt uns die Angst.

Seconds: Im Social Web seid ihr sehr aktiv: Instagram, Facebook, Twitter, einen Store auf daWanda und Etsy, ein Blog, ein tumblr, Gplus… die Liste ist lang. Was bedeutet der direkte Austausch mit den Konsumenten und Fans für euch.

Helene: Unser Label lebt durch Social Media. Wir haben angefangen bei Myspace und nutzen jetzt alle Kanäle, die es möglich machen unsere Mode zu verbreiten. Vor allem möchten wir aber unseren Lifestyle übermitteln. Dazu gehört auch, am Montagmorgen unsere Follower mit einem Statement für die anstehende Woche zu motivieren.

Stefanie: Der Blick hinter die Kulissen ist das Spannendste, mir geht das bei anderen Labels ebenso. Wir lassen unsere „Like Life Liker“, wie wir sie liebevoll nennen, gerne daran teilhaben. Allein durch Instagram und Facebook sind schon so viele spannende Sachen passiert, wie z.B. Shootings, Store- Anfragen, und nicht zu vergessen unser Gründernetzwerk in Köln. Wir freuen uns immer über das Feedback, über den Austausch oder Anfragen aus aller Welt. Da kommt es auch schon mal vor, dass die FHM über die Verkaufsplattform Etsy anklopft für eine Werbeanzeige. Es ist einfach großartig sich mit Menschen aus aller Welt zu vernetzen und durch Like Life eine Verbindung herzustellen.

Seconds: Was wünscht ihr euch für die Zukunft eures jungen Modelabels? Expansion? Massenproduktion? Wo soll der Weg hingehen?

Stefanie: Wir wünschen uns die großen Einkäufer und hoffen, dass wir diese im Sommer auf der Bright Messe in Berlin treffen. Dort haben wir einen der begehrten Stände erhalten und stehen neben den großen Marken. Helene: Der Weg wird nicht enden, daher wissen wir nicht, wo er hingeht. Wir hatten letztes Jahr in London ein Vorsprechen bei Boxpark – dort können Labels einen Pop-Up Store betreiben. Unser Lookbook kam sehr gut an, obwohl wir in ein Meeting geplatzt sind. Ich hoffe, wir können das nächstes Jahr realisieren.

Helene: Ich wünsche mir, dass wir unseren Traum weiter leben können.

Seconds: Wenn jetzt Zalando bei euch anklopfen würde, würdet ihr dann „Hurra“ schreien?

Helene: Grundsätzlich würden wir uns natürlich geschmeichelt fühlen, wenn ein Unternehmen in der Größenordnung mit uns zusammenarbeiten will. Da wir beide keinen Bezug zu Zalando haben und dort privat auch nicht einkaufen, wären wir nicht ganz mit dem Herzen dabei. Aber aus unternehmerischer Sicht wäre es sicherlich nicht der schlechteste Deal (lacht).

Stefanie: Wenn Asos anklopft, schreien wir nicht nur einmal „Hurra“ (lacht)!

Das Start-up aus Köln

likelife-logo

www.likelife.de
www.facebook.com/likelifecl
Instagram: @likelife

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