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Greenwashing deluxe

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Kommentar von Andreas Bastian

Greenwashing auf höstem Niveau
Was hat eine Drogeriemarktkette mit Nachhaltigkeit und Upcycling zu tun? Produkte aus Tierversuchen und DMP-Verpackungsmaterial ohne Ende. Wie praktisch wenn man dies im eigenen Kundenmagazin mit einem Upcycling-Projekt wie ‚Jack in the Box‘ und der Erfinderin von ‚Ökorausch‘ reinwaschen kann.

Kundenmagazine haben den Vorteil, sie müssen nicht als Werbemagazin gekennzeichnet sein. Wenn man durch die Produktpräsentationen blättert, steht dort nicht überall der Name des Unternehmens, sondern der Titel des Magazins. Für die Umsetzung werden Fremdfirmen beauftragt, diese leiten die Redaktion und die Anzeigenplatzierung und haften im schlimmsten Fall für redaktionelle Aussetzer.

Der Magazin Charakter im DM-Magazin „Alverde“ wird visuell professionell vermittelt. Echte Anzeigen aus Pharma und Beauty, die auch für Tierversuche stehen, gepaart mit fast echt wirkenden Produktempfehlungen zu 100% aus dem Hause „DM“.

Täglich wechselt tonnenweise Plastikschrott mit Phthalat-Bestandteilen in dieser Drogeriemarktkette den Besitzer. Wie praktisch, das man dies redaktionell mit einem Upcycling-Projekt wie ‚Jack in the Box’ reinwaschen kann. Denn hier wird ja Müll in nützliche Dinge verwandelt. Je mehr Müll rangeschafft wird, umso vielseitiger und kreativer werden die Projekte, von Menschen, die am Rande der Gesellschaft stehen. Was in dem Upcycling Beitrag völlig unterschlagen wird, ist die tatsächliche Müllmenge der Produktverpackungsindustrie.

Ein wundervoller Beitrag, der vergessen lässt, dass genau die Drogerieketten sich darum kümmern könnten, Nachhaltigkeit bei den Herstellern zu erwirken. Gegen hochgiftige Kosmetikabfälle und in Jahrhunderten verwesende Phthalate-Plastik Verpackungen. In Europa wurden zwar bereits manche Phthalate in kosmetischen Produkten verboten, doch längst nicht alle Vertreter dieser chemischen Stoffgruppe. Daher findet man auch heute noch verschiedene Weichmacher beispielsweise in Feuchtigkeitslotionen, Sonnencremes, Haarsprays, Parfums oder Nagellack.

Um das Greenwashing abzurunden, wird zum Ende des Beitrages die Gründerin des Festivals ‚Ökorausch‘, (DEM FESTIVAL FÜR DESIGN UND NACHHALTIGKEIT) Dunja Karabaic befragt.

Wieviel Nachhaltigkeit darf es denn sein?

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