Karneval war über die Jahrhunderte einer der wichtigsten Anlässe, Musik zu schreiben. Hier konnte man sich für eine gewisse Zeit unbestraft von der kirchlichen Durchdringung aller Lebensbereiche zu entfernen und das Leben leidenschaftlich feiern, wobei natürlich Tanz und Gesang nicht fehlen durften. So hat die Narretei wichtige Spuren in der Musikgeschichte hinterlassen – unser Kölner Fest für Alte Musik 2014 stellt sie in den Mittelpunkt des Programms.
So wie heute stand auch schon im Mittelalter die Welt in der Fünften Jahreszeit auf dem Kopf, bevor man dem Fleisch ade sagte und die Passionszeit begann. Deftig und derb kamen Musikanten daher, um all das zu singen und zu sagen, was sie sonst nicht durften. Und Rausch und Exzess brachen sich ungehemmt Bahn. Aber zu welcher Musik? Das zeigen die heiteren und originellen Konzertprogramme unseres vierten Kölner Fest für Alte Musik.
Ob eine „Würfelspielermesse“ aus den berühmten Carmina Burana, in der Gaukler und Spieler Einzug heilige Texte parodieren, der berühmte „Karneval der Tiere“ von Camille Sains- Saëns in einer szenischen Produktion oder eine Madrigalkomödie über eine Bootsfahrt von Venedig nach Padua, auf der allerlei bizarre Dinge passieren – unser Programm hat diesmal viel Theater zu bieten. Dazu gibt es eine rauschende Flötennacht mit den Alte-Musik-Stars Dorothee Oberlinger, Vittorio Ghielmi und Luca Pianca, es erklingen alte Karnevalslieder des 19. Jahrhunderts, klassische Musik rund um einen österreichischen Bänkelsänger, dessen berühmtestes Lied „Oh du lieber Augustin“ ist, frühbarocke Faschingsmusik vom Kaiserhof in Wien, eine fast unglaubliche Version von Vivaldis „Vier Jahreszeiten“ und – kein Witz! – holländische Karnevalsmusik vom Glockenturm am Kölner Rathaus. Abschluss des Festivals bildet der „Karneval der Medici“ der beweist, dass sogar Florenz in der Renaissancezeit eine närrische Hochburg war.
Kölner Fest für Alte Musik 2014 setzt auf historische Wurzeln von Tanz und Rausch
Der Karneval war über die Jahrhunderte einer der wichtigsten Anlässe, Musik zu schreiben. Viele große Musik der Barockzeit entstand im Zusammenhang mit dem Karneval, der eine Möglichkeit war, sich für eine gewisse Zeit unbestraft von der kirchlichen Durchdringung aller Lebensbereiche zu entfernen. So hat die Narretei wichtige Spuren in der Musikgeschichte hinterlassen.Das Kölner Fest für Alte Musik 2014 stellt sie in den Mittelpunkt des Programms.
Karnevalsmusik ist schon seit dem Mittelalter existent. So wie heute waren auch damals Narretei und verkehrte Welt in dieser kurzen Zeit des Jahres erlaubt. Deftig und derb kamen Musikanten daher, um all das zu singen und zu sagen, was sie sonst nicht durften. Zwar sind die Regeln des Anstands im 21. Jahrhundert nicht mehr dieselben wie früher, der Hang zu Rausch und Exzess aber scheint doch tief im Menschlichen verwurzelt und ist so damals wie heute ein wichtiges Element im karnevalistischen Treiben. Woher die musikalischen Traditionen des Karnevals eigentlich kommen, zeigen die heiteren und originellen Konzertprogramme des vierten Kölner Fest für Alte Musik.
Auf dem Spielplan des Festivals, das vom 7. bis 16. Februar 2014 an unterschiedlichen Spielstätten stattfindet, steht unter anderem die halbszenische Aufführung Würfel- spielermesse des Mittelalters aus der berühmten Sammlung der Carmina Burana, die nicht davor zurückschreckt, sich auch an den heiligsten Texten zu vergreifen und statt eines Segens einen deftigen Fluch zu spenden. Ein echtes Bühnenereignis wird die Inszenierung des Karnevals der Tiere von Camille Sains-Saëns in einer Produktion des argentinischen Theatermagiers Adrian Schvarzstein mit Schauspielern, Schülerinnen und Schülern aus Kölner Schulen und Musikern des ZAMUS.
Ebenfalls im Programm: eine Madrigalkomödie von Adriano Banchieri über eine Bootsfahrt von Venedig nach Padua, auf der allerlei bizarre Dinge passieren. Überraschungen gibt es in einer rauschenden Flötennacht mit Alte-Musik-Star Dorothee Oberlinger und einem erlesenen Ensemble um Vittorio Ghielmi und Luca Pianca. Es erklingen alte Karnevalslieder des 19. Jahrhunderts und klassische Musik rund um einen österreichischen Bänkelsänger, dessen berühmtestes Lied O du lieber Augustin ist, vorgetragen vom großen österreichischen Schauspieler Johannes Silberschneider. Es gibt frühbarocke Faschingsmusik vom Kaiserhof in Wien zu hören, Lieder aus dem Pariser Karneval mit der italienischen Primadonna Manuela Custer, Robert Schumanns großen Klavierzyklus Carnaval und eine fast unglaubliche Version von Vivaldis Vier Jahreszeiten mit der britischen Barockband Red Priest.
Abschluss des Festivals bildet der Karneval der Medici mit dem Ensemble Cinquecento, der beweist, dass Florenz in der Renaissancezeit eine Hochburg des Karnevals war.
Und wie jedes Jahr beim Festival, so lädt auch diesmal das Zentrum für Alte Musik in der Heliosstraße in Köln-Ehrenfeld zu einem Tag der offenen Tür ein. Am Sonntag, den 9. Februar finden hier alle Veranstaltungen für Erwachsene und Kinder bei freiem Eintritt statt und man darf sich unter anderem auf Maria Jonas sowie auf das Ensemble Alpcologne freuen. Ob Karnevalsmuffel oder Vollblutkarnevalist: dem Reiz des Festivalprogramms wird man sich nur schwer entziehen!
Bilder@zamus.de
VVK ab 3. Dezember 2013 :
Köln Ticket (0221 – 2801) und alle angeschlossenen VVK-Stellen – www.koelnticket.de
Festival-Abo und allgemeine Infos über die Servicehotline 0221 – 98 74 73 79
Eine Veranstaltung der KGAM e.V. / Zentrum für Alte Musik Köln
Geschäftsführer Thomas Höft
Gefördert von: Kulturamt der Stadt Köln
Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport des Landes NRW
RheinEnergie Stiftung Kultur, Landschaftsverband Rheinland
In Kooperation mit Kulturradio WDR 3, dem Forum Alte Musik Köln und den Schnütgen Konzerten und in Zusammenarbeit mit der Balloni Hallen- und Veranstaltungs GmbH.