Foto: George Wellmans, Amsterdam
„Kommunikation erfordert mehr Vorstellungskraft, als sich viele Leute vorstellen oder in Wirklichkeit haben.“
Wer vor einer kleinen oder großen Öffentlichkeit präsentieren muss, weiß; es gilt zu überzeugen. Man steht im Rampenlicht und hat nur noch sich selbst dabei. Alle Augen warten auf Sie. Starkes Lampenfieber und Stress machen sich breit. Gegen den erhöhten Adrenalinausstoß helfen probate Mittel. Und ein guter Auftritt gewinnt durch Ausstrahlungskraft und Authentizität. Doch was strahlt man aus? Und ist man sich dieser Wirkung bewusst? Ist man authentisch?
Andreas Bastian sprach mit Dorothea Dühr, Journalistin, Beraterin und Coacherin für Unternehmenskommunikation von PUBLIC VOICES über das Coachen von Menschen auf dem Weg zu einem authentischen Auftritt.
Seconds: Authentizität. Wenn man davon ausgeht, dass es sich bei diesem Begriff um Ungekünsteltes und Unverbogenes handelt im Sinne von echt, lässt sich das tatsächlich erlernen?
Ja! In intensiven Einzelcoachings mit dem Auftritt auf einer Theaterbühne, mit einem Fernsehteam und einem Training, das hilft eigene Authentizität in die persönliche Auftrittssituation zu transportieren. In den Einzelcoachings erleben die Teilnehmer die Welt der Bühne und ein für sie passendes Trainings-Konzept. Mit einem Körpertraining, intensiven Einzelreflexionen zur Rhetorik und zu den eigenen erarbeiteten Reden und Präsentationen. Zur Authentizität selbst finde ich ein Zitat von Hermann Hesse passend: „Das Echte, das Gute ist nie Mode gewesen, aber es lebt.“
Seconds: Wie muss man sich das vorstellen, den richtigen Auftritt zu landen?
Überzeugen! Die Menschen, die Mitarbeiter oder ein Publikum für sich gewinnen. Einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Aus meiner Sicht schafft man dies am erfolgreichsten auf der Basis eines fundierten Fachwissens und Authentizität. Dieses Wort ist vielleicht ein inzwischen etwas überstrapazierter Begriff, aber die Wirksamkeit ist ungebrochen. Ich habe immer wieder erlebt, dass Menschen mit unterschiedlichsten Lebenswegen und Erfahrungen ihre Ausstrahlung durch eine gezielte Körperarbeit, durch mentales Training, durch Übungen an der Rhetorik und dem Training auf einer Bühne sich ungeheuer entwickeln können. Dazu gehört auch die inhaltliche Arbeit ihrer Präsentationen oder Ansprachen. An einem bestimmten Punkt strahlen sie das aus, was sie sind und was sie können. Sie wirken echt. Und damit auch überzeugend.
Seconds: Für welche Zielgruppe ist das Coaching gedacht?
Das Coaching richtet sich an Menschen, die Ihre Ausstrahlungskraft verbessern möchten, oder auch an Menschen, die Ausstrahlungskraft besitzen, sie jedoch vielleicht unter manchen Umständen für einige Zeit verlieren. Die Methodik ist geeignet für Führungskräfte im mittleren und gehobenen Management, Geschäftsführer von mittelständischen Unternehmen, Inhaber und Geschäftsführer von Start-ups sowie für Selbstständige und generell für Menschen, die ihre Ausstrahlungskraft verändern, verbessern oder vertiefen möchten.
Seconds: Bei der einen Veranstaltung sitzt der Auftritt und bei einer anderen geht er völlig daneben. Entscheidet die Vorbereitung?
Ja. Die Vorbereitung ist sehr wichtig. Sie beginnt bei der Auswahl der Kleidung, geht über die Körperhaltung bis hin zum richtigen Umgang mit der eigenen mentalen Einstellung. Die inhaltliche Vorbereitung eines Vortrags oder einer Präsentation sind genau so wichtig wie die Arbeit an sich selbst.
Seconds: Auftritte sind ja sehr vielfältig, eigentlich braucht man dutzende Konzepte und vielleicht sogar jemanden, der sie schreibt. Steigert das die Aufregung vor einem Termin?
Aufgeregt ist eigentlich jeder, ganz gleich ob Profi oder Anfänger. Denn selbst der erfahrenste Profi hat immer noch Lampenfieber. Bei der Vorbereitung sollte man möglichst die Rahmenbedingungen des Veranstalters kennen. Manchmal gibt es dazu Briefings, manchmal nicht, dann wäre wichtig zu klären: In welchem Rahmen findet der Vortrag statt? Wer wird eingeladen? Wie wird diese Veranstaltung beworben? Werde ich dort einbezogen? Und ganz wichtig: Was erwarten die Zuhörer? Und was habe ich dazu zu sagen? Beim Schreiben sollte man sich ehrlich fragen, ob man sich zutraut, selbst gut zu schreiben, oder ob man lieber eine gute Grundlage vorbereitet und diese dann in professionelle Hände gibt.
Seconds: Welche Tipps gibt es, den erhöhten Blutdruck vor einem Auftritt, mag es Bewerbung oder Konferenz sein, etwas herunterzuschrauben?
Durch ein gezieltes Entspannungstraining der Muskeln können Angst und Stress reduziert werden. Denn wissenschaftlich erwiesen ist: Angst wirkt sich sowohl mental wie körperlich auf den gesamten Organismus aus. Teile des Entspannungstrainings zielen darauf ab, die durch Angst ausgelösten muskulären Verspannungen abzubauen. Und diese Übungen können einmal erlernt später kurz vor Auftritten in wenigen Minuten gezielt angewandt werden, um das Lampenfieber abzubauen.
Seconds: Du berätst Unternehmen zudem in Sachen Unternehmenskommunikation. Was gehört dazu?
Ich berate vorwiegend im Bereich der Öffentlichkeitsarbeit. Dazu gehört die Erstellung von Pressemitteilungen, der Aufbau von Pressearbeit und die Imagearbeit. Dazu gehört auch die Entwicklung von Strategien für Social Media. Zum Beispiel genügt es leider nicht, die Pressemitteilung irgendwo zu Facebook hin zu verlinken. Weiter gehören Fachartikel dazu und deren Platzierung in der Presse. Unternehmen zeigen damit, was sie wissen, indem sie Know-how teilen und damit ihre Leistungs-
fähigkeit und ihren Wissensstand kommunizieren. Zudem arbeite ich mit einer Video-Produktionsfirma zusammen. Gemeinsam realisieren wir Imagefilme oder Videos für die Unternehmen. In enger Kooperation arbeite ich mit vier Partnern gemeinsam. Sie betreuen die Fachgebiete Werbung, Marketing, SEO, Social Media und Video-Produktion. Also kurz: PUBLIC VOICES steht für alles, was den gesamten Auftritt eines Unternehmens nach außen hin ausmacht. An dieser Stelle schließt sich der Kreis zum Auftritts-Coaching. Hier steht der Mensch im Mittelpunkt. Seine Fachkompetenz. Seine Authentizität.
PUBLIC VOICES
Unternehmenskommunikation
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Zur Person:
Sie ist Inhaberin von PUBLIC VOICES und berät unterschiedlichste Unternehmen aus Industrie und Wirtschaft in der Unternehmenskommunikation. Zuvor verantwortete die ausgebildete Journalistin in verschiedenen leitenden Positionen die Kommunikationsabteilungen in Unternehmen der Telekommunikations-, Verlags- und Finanzdienstleistungsbranche. Sie übernahm in dieser Tätigkeit das Coaching der Geschäftsleitung und Vorstände bei Reden und Konferenzauftritten. Als freie Journalistin arbeitete sie unter anderem für das Fernsehen und für überregionale Tageszeitungen. Sie ist zudem ausgebildete Tänzerin und Tanzpädagogin.